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Mondriaan in der Bibliothek im Haus der Niederlande

Impressionen vom neuen Gesamtkonzept der BHN

Die Bibliothek  im Haus der Niederlande (BHN) in Münster öffnet ihre Türen pünktlich zum Semesterbeginn mit einem revolutionären neuen Gesamtkonzept. „Es war Zeit für eine Veränderung“, so Leiterin I. Riek. „Wir wollten alte Zöpfe abschneiden. Im Vorgriff auf das 25-jährige Jubiläum der BHN im nächsten Jahr haben wir das Thema Bibliothek ganz neu gedacht und ein zukunftsfähiges Modell für die nächsten 25 Jahre entwickelt.“

Das neue Konzept der BHN stellt das Buch auf eindrucksvolle Weise in den Mittelpunkt und schlägt dabei zugleich eine Brücke zur niederländischen Kunst und Kultur. Dazu Riek: „Unser Ausgangspunkt war die niederländische Redensart ‚opgeruimd staat netjes‘. Dieses Prinzip des Ordnunghaltens hat weltweit einen nachhaltigen Einfluss ausgeübt. Es ist sozusagen ein Exportschlager der Niederlande und findet sich heute beispielsweise in der KonMari-Methode von Aufräum-Guru Mari Kondo wieder. Die KonMari-Methode steht dafür, sich von unnötigem Ballast zu befreien. Mari Kondo sagt über sich selbst, dass sie nur noch 30 wohlausgewählte Bücher besitzt. Dies haben wir konsequent weitergedacht und unseren Buchbestand auf ganze drei Bücher reduziert. Damit gehören wir nicht nur zu den Early Adopters des KonMari-Ansatzes im Bibliothekswesen, sondern haben die Ursprungstheorie auch noch beträchtlich weiterentwickelt.“

Die Verschmelzung von Bibliothek, Kunst und Kultur ist genial in ihrer Einfachheit und eine Lust fürs Auge: minimalistisch, puristisch, elementar. „Wir verstehen unsere Bibliothek als asketisch-abstrakte neo-neoplastizistische Kompostion im Sinne der niederländischen Kunstbewegung ‚De Stijl‘ und stellen uns ganz bewusst in die Tradition von Mondriaan, van Doesburg und Rietveld“, erläutert die Bibliotheksleitung, die sichtlich stolz ist auf das Ergebnis, das zu Recht als Gesamtkunstwerk bezeichnet werden darf. Und nicht nur das: Neben dem hohen künstlerischen Anspruch ist das Modell zudem in jeder Hinsicht ungemein ressourcenschonend.

 

Impressionen vom neuen Gesamtkonzept der BHN

„De Stijl“ kehrt ein in der BHN

Nachtrag 04.04.2019

Wer auf das Veröffentlichungsdatum geachtet hat, wird die obige Nachricht schnell als Aprilscherz enttarnt haben. Dennoch möchten wir Ihnen an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich versichern, dass der FID Benelux seine gedruckten Buch- und Zeitschriftenbestände niemals aussondern würde.

Die dauerhafte Verfügbarkeit des FID-Bestandes ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale: Während andere Bibliotheken wenig genutzte und/oder veraltete Bestände aus Platzgründen ausscheiden (müssen), um Raum zu schaffen für Neuzugänge, haben wir eine Archivfunktion als sogenannter „Last Resort“.

Ein großer Teil der FID-Sammlung ist in der Bibliothek im Haus der Niederlande untergebracht. Die oben abgebildeten Aufnahmen waren möglich, weil dort zurzeit umfangreiche Umrückarbeiten stattfinden.

Selbstverständlich ist die Aufnahmekapazität der BHN ebenfalls begrenzt. Bei einem Zuwachs von ca. 2.000 Titeln im Jahr sehen wir uns daher uns immer wieder vor die Aufgabe gestellt, bestimmte Segmente unseres Bestandes auszulagern. Dies geschah jüngst zum Beispiel mit gebundenen Zeitschriften, die in der BHN aufgestellt waren. Die ausgelagerten Zeitschriftenbestände befinden sich nun zwar an einem anderen Standort in einem geschlossenen Magazin, stehen aber weiterhin sowohl bundesweit als auch international für die Nutzung zur Verfügung.

 

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