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Call for Papers [Deadline 31.10.2016]: Kulturtransfer zwischen Belgien und Deutschland, 1940-1944 [Brüssel, 20.-21.04.2017]

Am 20. und 21. April 2017 findet an der KU Leuven (Campus Brussel) das internationale Kolloquium „Kulturtransfer zwischen Belgien und Deutschland, 1940-1944“ statt.

Aus dem Veranstaltungstext:

„Das Kolloquium beabsichtigt diese ideologischen Aspekte des Kulturtransfers zwischen Deutschland und Belgien anhand von Fallbeispielen aus Literatur, Theater, Musik, bildenden Künsten, Photo­gra­phie und Film aufzuzeigen. Bei diesem Transfer kann es sich um Übersetzung im weitesten Sinne, also auch um ‘intersemiotische’ Übersetzung und Imagination handeln, aber ebenso sind andere For­men der Kulturvermittlung gemeint, etwa Vortragsreihen, Ausstellungen, Kulturreisen. Von be­son­derem Interesse sind ferner die Akteure und Institutionen, die die Rezeption beim neuen Ziel­pu­bli­kum lenkten und unter den Bedingungen der Besatzung strengen Zensurmaßnahmen unter­lagen, etwa Verlage, Kinos, Theater, Volkshochschulen, Universitäten, sowie die von den Besatzern selbst be­gründeten Instanzen zur Verbreitung der deutschen Kultur in Belgien bzw. der belgischen Kul­tur(en) in Deutschland.

Ziel des Kolloquium ist es, eine möglichst breite Skala an sprachgebundenen, aber auch sprachunab­hängigen Kulturformen zu beleuchten. Dabei sind u.a. folgende Fragen zu erörtern:

  • Welches Belgienbild wurde in Deutschland gefördert? Welche Aspekte der deutschen Nation und Kultur bzw. welche Stereotypen  standen bei der Imagobildung in Belgien im Vordergrund? Wie machte sich die deutsche Propaganda diese Auffassungen zunutze?
  • Inwiefern wurde Belgien von den Deutschen als Nation wahrgenommen? Wie stark war der Ein­fluss der Flamenpolitik und welche Rolle spielte das frankophone Belgien im deutschen Belgien­bild?
  • Welche öffentlichen Instanzen, Kulturvereine, Verlage, Galerien und andere Akteure aus dem Kulturbereich waren an der Schaffung der Belgien- bzw. Deutschlandbilder beteiligt?
  • Wie sah der in Deutschland bzw.  Belgien produzierte bzw. angenommene Kulturkanon aus? Wel­che Autoren waren in den Büchereien in Übersetzungen oder in der Originalsprache ver­tre­ten? Welche Theater führten Stücke auf? Von welchen Kün­stler­n wurden Werke ausgestellt? Wel­che Künstler und Komponisten wurden implizit oder explizit als ‘Deutsch’, ‘Belgisch’ oder ‘Flämisch’  aus­ge­wiesen und aufgeführt?
  • Über welche offiziellen und nichtoffiziellen Kanäle verlief der Kulturaustausch zwischen Belgien und Deutschland während es Zweiten Weltkriegs? Wer waren die Vermittler, wer waren die ‘Gatekeeper’?
  • Welche politischen Entscheidungen und Stellungnahmen haben den Kul­tur­transfer begünstigt oder gerade beeinträchtigt?
  • Welche Formen des Kulturaustauschs widersetzten sich der vorherrschenden Ideologie? Konnte in diesem Kontext von einer kulturellen Untergrundbewegung die Rede sein? Machten etwa Widerstandsgruppen Gebrauch von künstlerischen Darstellungsformen?
  • Konnte im Bereich der Populärkultur (Musik, Film, Bühnenkünste) die Rede sein von einem Austausch zwischen Belgien und Deutschland?“

Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch, doch können auch Vorschläge in Niederländisch und Französisch berücksichtigt werden.

Organisert wird das internationale Kolloquium von Elke Brems (KU Leuven / CERES), Jan Ceuppens (KU Leuven / CERES), Hubert Roland (UC Louvain) und Ine Van linthout (U Gent).

Abstracts (ca. 250 Wörter) können bis zum 31. Oktober 2016 an Elke Brems oder Jan Ceuppens geschickt werden. Alle Einsender werden bis Ende November 2016 benachrichtigt.

Hier geht es zum vollständigen Call for Papers

Hier geht es zur Homepage „Centre for Reception Studies“ der KU Leuven.

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